Waldwirtschaft im Mittelalter - Ressourcen, Gewerbe und Siedlungsentwicklung
ArchaeoTin – Leadpartner beim 20. Treffen des Archäologischen Arbeitskreises zur Erforschung des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handwerks in Erfurt

Vom 26. bis 28. Juni 2025 traf sich der Arbeitskreis Handwerk zu einer Tagung zum Thema „Waldwirtschaft im Mittelalter“. In zahlreichen Fachvorträgen beleuchteten Archäolog:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die zentrale Rolle des Waldes als Rohstoffquelle für das Mittelalter, insbesondere für die Metall-, Glas- und Kohleproduktion. Die nachhaltige oder oft auch raubbauartige Nutzung des Waldes prägte Wirtschaft und Siedlungsstrukturen. Hier ermöglichen archäologische Funde von Werkzeugen, Produktionsresten und Abbauspuren sowie archäobotanische Analysen tiefere Einblicke in die Techniken und Arbeitsabläufe. Schriftquellen und moderne Methoden erweitern das Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Wald und Industrie.
ArchaeoTin-Projektleiterin Dr. Christiane Hemker stellte in diesem Zusammenhang die Auswirkungen des Zinnbergbaus und dessen Weiterverarbeitung am Beispiel der Zinnwäschen des 15./16. Jahrhunderts vor, die im Rahmen des ArchaeoTin-Projektes untersucht werden. Grit Neubauer vom Projektpartner TU Dresden stellte unter dem Titel „Der Wald unter Tage – Ergebnisse dendrochronologischer Untersuchungen an Bergbauhölzern aus hochmittelalterlichen Bergwerken“ eine Rekonstruktion der Baumartenzusammensetzung im Umfeld der Bergwerke von Dippoldiswalde aus dem 12. Jahrhundert vor.