Wie verlief die Umsetzung des Projekts bis Juni 2025?
In dieser Phase der Projektumsetzung war die Erstellung der Bauunterlagen für die Sanierung des Pfarrhauskomplexes Pěnčín – Krásná, der in Zusammenarbeit mit der sächsischen Gemeinde Oybin als Ausstellungszentrum genutzt werden soll, vorrangig. Die Dokumentation befasst sich nicht nur mit der Erhaltung und neuen Nutzung des Pfarrhauses, sondern auch mit dem angrenzenden Pfarrgarten. Die Dokumentation für die Bauausführung soll bis Ende Juli 2025 fertiggestellt sein und für die Auswahl der Baufirma verwendet werden, welche bis Herbst 2025 angeschlossen werden sollte.

Die Pfarrei ist Teil eines barocken Vorgebirgsensembles in Krásná. Sie steht direkt gegenüber der St.-Joseph-Kirche mit der Pestsäule der Heiligen Dreifaltigkeit im oberen Teil des ursprünglichen Hufenwalddorfes, auf einem Grundstück südlich der Hauptstraße, in Sichtweite des Hauses des Stifters und Erbauers des gesamten Ensembles, Johann Josef Antonius Eleazar Kittel. Die Pfarrei entstand an der Stelle eines vermutlich älteren Gehöfts als Wohnsitz des ersten örtlichen Pfarrers und Sohnes des berühmten Arztes Filip Jakub Kittel, wobei das Pfarrhaus wahrscheinlich auch Dr. Kittel in seinen letzten Lebensjahren als Altersruhesitz diente.
Das Pfarrhaus wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Es befindet sich noch immer in einem sehr authentischen, fast intakten Zustand, der nur durch Reparaturen im 20. Jahrhundert und in jüngerer Zeit teilweise beeinträchtigt wurde. Dennoch enthält es noch immer eine Vielzahl originaler historischer Bauelemente, die wir so weit wie möglich erhalten möchten. Das Pfarrhaus ist einzigartig in seiner insgesamt erhaltenen, nur leicht beeinträchtigten Authentizität der Materialien und der handwerklichen Ausführung. Wertvoll sind alle originalen Oberflächen, sei es der Lehmputz im Obergeschoss mit Kalkanstriche und Funde historischer Malereien oder der Kalkputz im Erdgeschoss, die Gewölbe im Erdgeschoss und die flachen Decken mit Fabionen mit linearen Profilierungen. Das Pfarrhaus verfügt über zwei originale Kachelöfen. Zu den bemerkenswerten Elementen gehören auch die erhaltenen Trockentoiletten. Alle Holz- und Steinplattenböden sind schützenswert. Zu den wertvollsten Elementen der authentischen Ausstattung des Hauses gehören die spätbarocken und jüngeren Türrahmen und Füllungen im Innenbereich, einschließlich der bemerkenswerten Beschläge und vor allem die beiden barocken Hauptportale mit originalen Türfüllungen.
Zu den weiteren Aktivitäten des Projekts gehörte auch die Kontaktaufnahme mit den Autoren von vier Teilkonzepten für eine gemeinsame Ausstellung „Krásná/Oybin“ zu den Themen romantische Malerei, Keramik, Wallfahrtsorte und Saagen im Zusammenhang mit der grenzüberschreitenden Migration und deren Einfluss auf die Entwicklung der gemeinsamen Region.