11. Arbeitsgruppen-Meeting der ArchaeoTin-Partner in Annaberg und Ehrenfriedersdorf

Bereits zum elften Mal trafen sich die sieben Partner des sächsisch-tschechischen EU-Interreg-Projektes ArchaeoTin - Archäologie im Welterbe – Zinnbergbaulandschaften, um sich über den Stand der Arbeiten auszutauschen. Diesmal fand das Arbeitsgruppen-Treffen in Annaberg-Buchholz statt. Gastgeberin war die die Professur für Waldwachstum und Produktion von Holzbiomasse der Technischen Universität Dresden.
Am Vormittag stellten die Projektpartner ihre Arbeitsfortschritte vor. Dabei wurde deutlich, dass die Ergebnisse der verschiedenen wissenschaftlichen Methoden mit Voranschreiten des Projektes ein zunehmend vollständigeres Bild zum Zinnbergbau und zur Vegetationsgeschichte des Erzgebirges ergeben.
Der Nachmittag war den Vorträgen der externen Wissenschaftler vorbehalten, die mit konkreten Forschungsaufträgen verschiedene Fragestellungen der Projektpartner beantworten sollen. Dr. Susanna Cereda vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck stellte ihre Ergebnisse zu mikromorphologischen Analysen aus der Sauschwemme am Auersberg im Westerzgebirge vor. Dr. Wieke de Neef vom Institut für Archäologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg konnte erste Einblicke in die mit Studenten durchgeführte geophysikalische Prospektion in der Sauschwemme zeigen. Dr. Michael Urban von der Destinationsagentur Montanregion Erzgebirge / Krušné hory erläuterte spannende Aspekte der Geologie rund um den Auersberg. Dr. Daniel Berger vom Curt-Engelholm-Zentrum Archäometrie, Mannheim stellte erste Ergebnisse geochemischer Untersuchungen an den Bohrkernen der Moore vom Kleinen Kranichsee und Schellerhau im West- bzw. im Osterzgebirge vor. Die Vorträge wurden begleitet von überaus konstruktiven Diskussionen, die zeigten, dass die verschiedenen wissenschaftlichen Methoden sich hervorragend ergänzen und die bisherigen Erkenntnisse erweitern und bestätigen.
Am nächsten Vormittag ging es auf gemeinsame Exkursion in die Zinnseifenrelikte des Greifenbachtals und zu den Greifensteinen im Ehrenfriedersdorfer Zinnrevier.
Den Höhepunkt bildete am Nachmittag die Eröffnung der Ausstellung Zinn & Sein (Člověk a cín) im Museum Zinngrube Ehrenfriedersdorf. Die Schau entstand im Rahmen des ArchaeoTin-Projekts ArchaeoTin – Archäologie im Welterbe - Zinnbergbaulandschaften und widmet sich der über 4.000 Jahre währenden Geschichte des Zinnbergbaus im Erzgebirge. Zur Eröffnung waren unter anderem der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und die Staatsministerin für Kultur und Tourismus in Sachsen Barbara Klepsch anwesend.
